Daten und Macht
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Version vom 18:19, 30. Mär. 2018
März 2018 - Empörung in der Welt über ein Datenleck bei Facebook TM. Die Profile von 50.000.000 Nutzern wurden von einem brittischen Unternehmen abgesaugt und anscheinend zur gezielten Wählerbeeinflussung in der US-amerikanischen Präsidentenwahl und dem Brexit-Referendum genutzt.
Was bedeuten Daten - und die darin enthaltenen Informationen - in unserer Zeit? Was soll den daran schlimm sein, dass irgendwer von mir ein paar Informationen hat. In den Medien werden sehr diffuse Schreckensbilder skizziert, die am Ende garnicht erschreckend wirken - sind sie doch seltsam unkonkret und bauen auf vielen Gemeinplätzen aber wenig hilfreichen Informationen. Da ist die Rede von Konzernen, die mehr über uns wissen als wir selbst - von dem Recht auf die informationelle Selbstbestimmung - von der Verantwortung des Nutzers oder der Verantwortung von Facebook, Google und Co..
Dabei ist die grundsätzliche Idee hinter all dem sehr einfach - und so alt wie der Handel zwischen den Menschen. Wer handelt versucht bei der Beschaffung einen niedrigen Preis und beim Verkauf einen hohen Preis zu erzielen. Das geht umso leichter, je weniger Quelle und Käufer von einander wissen. Der Händler, der zwischen beiden vermittelt, nutzt diese fehlende Information um die Preise in seinem Sinne zu beeinflussen.
Facebook, Google und Co. und ihre zahlungskräftigen Kunden führen prächtige Geschäfte, weil sie über ihre Kunden mehr wissen, als diese über die Anbieter. Sie können aus ihren riesigen Datensammlungen Informationen ableiten, die dem einfachen Bürger nie zur Verfügung stehen - und an die er ohne Geld nicht herankommt. Ausgestattet mit diesen Informationen können die einflussreichen Unternehmen nicht nur ihren Profit weiter steigern, sondern auch ihren Einfluss auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft weiter ausbauen.