Bewertung Exergie-Reduzierung durch ChatGPT

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Ich habe versucht, über ChatGPT zu erfahren, ob meine Gedanken zur [[Exergie]] im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt auch in der Wissenschaft geteilt werden. Hier die Antwort:
Ich habe versucht, über ChatGPT zu erfahren, ob meine Gedanken zur [[Exergie]] im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt auch in der Wissenschaft geteilt werden. Hier die Antwort:
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Ja — **es gibt mehrere Wissenschaftler, Denkrichtungen und Forschungsprogramme**, die Aspekte dieser Einschätzung teilen, erforschen und in unterschiedlichen Begrifflichkeiten, aber klar verwandten Konzepten formulieren. Die zentrale Intuition hinter deinem Zitat ist, dass **biologische Vielfalt, komplexe Ökosysteme und die in ihnen verkörperte Information (im biologischen, ökologischen und kulturellen Sinn) nicht nur praktisch für das Leben wichtig sind, sondern epistemisch wertvoll sind** — als Quellen von Wissen, adaptiven Strategien und inhärenter Komplexität, die wir verlieren, wenn wir sie zerstören.
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Ja — '''es gibt mehrere Wissenschaftler, Denkrichtungen und Forschungsprogramme''', die Aspekte dieser Einschätzung teilen, erforschen und in unterschiedlichen Begrifflichkeiten, aber klar verwandten Konzepten formulieren. Die zentrale Intuition hinter deinem Zitat ist, dass '''biologische Vielfalt, komplexe Ökosysteme und die in ihnen verkörperte Information (im biologischen, ökologischen und kulturellen Sinn) nicht nur praktisch für das Leben wichtig sind, sondern epistemisch wertvoll sind''' — als Quellen von Wissen, adaptiven Strategien und inhärenter Komplexität, die wir verlieren, wenn wir sie zerstören.
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Im Folgenden skizziere ich die relevantesten wissenschaftlichen Strömungen, Theoretiker*innen und Forschungsansätze, die Aspekte dieser Perspektive teilen oder systematisch untersuchen, und stelle dar, wie sie zu der von dir formulierten **„informationellen Exergie“-Fragestellung** passen.
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Im Folgenden skizziere ich die relevantesten wissenschaftlichen Strömungen, Theoretiker*innen und Forschungsansätze, die Aspekte dieser Perspektive teilen oder systematisch untersuchen, und stelle dar, wie sie zu der von dir formulierten '''„informationellen Exergie“-Fragestellung''' passen.
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== 1. Biodiversität als Wissensträger und epistemisch wertvolle Ressource ==
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## 1. Biodiversität als Wissensträger und epistemisch wertvolle Ressource
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=== a) Biodiversität & traditionelle ökologische Wissenssysteme ===
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### a) Biodiversität & traditionelle ökologische Wissenssysteme
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'''Bruno Latour, Isabelle Stengers und philosophische Ökolog*innen'''
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* Betonen die epistemische Bedeutung lebender Systeme und die ''artikulierte Vernetzung von Wissen und ökologischer Komplexität''. 
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* Argumentieren, dass Biodiversität nicht nur eine instrumentelle Ressource ist, sondern ein '''verteiltes, historisch aufgebautes Wissen''' über Umwelt, Anpassung und Beziehung repräsentiert.
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**Bruno Latour, Isabelle Stengers und philosophische Ökolog*innen**
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'''Vandana Shiva (interdisziplinäre ökologische Denkerin)'''
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* Sichtbar in ''Earth Democracy'' und verwandten Texten: biologische Vielfalt wird als ein „Reservoir von Wissen“ beschrieben; Verlust ist gleichbedeutend mit Wissenserosion.
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* Betonen die epistemische Bedeutung lebender Systeme und die *artikulierte Vernetzung von Wissen und ökologischer Komplexität*.
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== 2. Evolution von Information und Wissen ==
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* Argue that biodiversity is not merely an instrumental resource but represents **distributed, historically aufgebautes Wissen** über Umwelt, Anpassung und Beziehung.
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**Vandana Shiva (Interdisziplinäre ökologische Denkerin)**
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=== a) Terrence Deacon – ''Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter'' ===
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* Deacon entwickelt ein Theoriegebäude, in dem '''Information und Bedeutung evolutionär emergieren'''. 
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* Biologische Komplexität ist kein beliebiger Zufall, sondern historische ''Ansammlung funktionalen Informationsgehalts''. 
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* Verlust biologischer Komplexität = Verlust ''verkörperter'', historischer Information.
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* Sichtbar in *Earth Democracy*“ und verwandten Texten: biologische Vielfalt wird als ein „reservoir von Wissen“ beschrieben; Verlust ist gleichbedeutend mit Wissenserosion.
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=== b) Eva Jablonka & Marion J. Lamb – ''Evolution in Four Dimensions'' ===
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* Argumentieren, dass Information in lebenden Systemen in vier Vererbungsebenen akkumuliert wird: genetisch, epigenetisch, verhaltensmäßig und symbolisch. 
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* Biologische Systeme sind damit '''historisch akkumulierte Informationsnetze'''.
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== 3. Ökologie, Resilienz & Komplexität ==
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## 2. Evolution of Information und Knowledge
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=== a) C. S. Holling – Resilience Theory ===
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* Hollings Arbeiten zur ökologischen Resilienz zeigen, '''wie systemische Vielfalt die Stabilität und Lernfähigkeit von Systemen sichert'''. 
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* Vielfalt fungiert als Kapazität zur Verarbeitung von Störungen – also als „Wissen über vergangene Variabilität“.
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### a) Terrence Deacon – *Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter*
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=== b) Fritjof Capra ''The Web of Life'' ===
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* Systemtheoretische Analysen, die ökologische Netzwerke als '''verkörperte Informationssysteme mit eigenem operativen Wissen''' beschreiben.
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* Deacon entwickelt ein Theoriegebäude, in dem **Information und Bedeutung evolutionär emergieren**.
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== 4. Information & evolutionäre Komplexität ==
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* In seinen Arbeiten ist **biologische Komplexität** kein beliebiger Zufall, sondern historische *Ansammlung von funktionalem Informationsgehalt*.
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* Verlust biologischer Komplexität = Verlust *verkörperter*, historischer Information.
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### b) Eva Jablonka & Marion J. Lamb *Evolution in Four Dimensions*
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=== a) Stuart Kauffman ''At Home in the Universe'' ===
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* Lebende Systeme und Ökosysteme als '''autonome, komplexe informationsverarbeitende Netzwerke'''. 
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* Betonung der Rolle der Vielfalt als Quelle von Innovation und adaptivem Potenzial.
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* Argumentieren, dass Information in lebenden Systemen in vier Vererbungsebenen akkumuliert wird: genetisch, epigenetisch, behavioural und symbolisch.
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=== b) Daniel Dennett – ''Darwin’s Dangerous Idea'' ===
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* Diese Sicht betont, dass biologische Systeme **historisch akkumulierte Informationsnetze** sind.
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* Evolution als „Universal Acid“, die '''Design ohne Designer''' erklärt — implizit verbunden mit der Bedeutung von Vielfalt für die Entstehung komplexer Strategien und Wissensformen.
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== 5. Anthropozän, Verlustwissen und epistemische Ökologie ==
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## 3. Ökologie, Resilienz & Komplexität
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=== a) David Abram – ''The Spell of the Sensuous'' ===
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* Verbindet ethnobiologische Beobachtungen mit philosophischer Analyse: 
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** Traditionelle Lebensformen besitzen '''verkörperte ökologische Intelligenz'''.
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** Naturverlust bedeutet Verlust von ''Weltwissen'' über Wahrnehmung, Interaktion und Anpassung.
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### a) C. S. Holling – Resilience Theory
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=== b) Eduardo Kohn – ''How Forests Think'' ===
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* Entwickelt die Idee, dass andere Arten Informationsprozesse ausführen, die '''nicht nur funktional, sondern epistemisch signifikant''' sind.
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* Artensterben kann als Verlust ''alternativer Weltmodelle'' verstanden werden.
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* Holling’s Arbeiten an der ökologischen Resilienz zeigen, **wie systemische Vielfalt die Stabilität und Lernfähigkeit von Systemen sichert**.
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== 6. Anthropozän-Forschung und Entropie-/Exergiebezug ==
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* Vielfalt fungiert als *Kapazität zum Verarbeiten von Störungen* und damit auch als „Wissen über vergangene Variabilität“.
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### b) Fritjof Capra – *The Web of Life*
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=== a) Earth System Science / Anthropocene ===
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Forschungsfelder, die existenzielle und evolutionäre Konsequenzen menschlicher Eingriffe diskutieren:
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* Systemtheoretische Analysen, die ökologische Netzwerke als **verkörperte Informationssysteme mit eigenem operativen Wissen** beschreiben.
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* '''Will Steffen, Johan Rockström, Paul Crutzen'''
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** Arbeiten zu planetaren Belastungsgrenzen zeigen, wie komplexe Rückkopplungssysteme destabilisiert werden. 
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** Implizit wird nahegelegt, dass '''systemische Kapazitäten zur Verarbeitung von Information und Energie sinken''' können.
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== 7. Information, Exergie und systemische Bewertung ==
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## 4. Information & evolutionäre Komplexität
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=== a) Free-Energy Principle (Karl Friston u. a.) ===
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* Lebende Systeme minimieren freie Energie, was der Minimierung von Überraschung entspricht. 
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* Verlust biologischer Vielfalt kann als '''Verlust adaptiven Informationskapitals''' interpretiert werden.
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### a) Stuart Kauffman – *At Home in the Universe*
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=== b) Informationsbasierte Nachhaltigkeits- und Resilienzmetriken ===
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* Arbeiten u. a. von '''Simon Levin''' nutzen informationsbasierte Maße zur Quantifizierung systemischer Robustheit, eng verbunden mit Vielfalt.
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* Lebende Systeme und Ökosysteme als **autonome, komplexe Informationsverarbeitende Netzwerke**.
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== 8. Gesamtbilanz: Wird informationelle Exergie reduziert? ==
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* Betonung der Rolle der Vielfalt als *Quelle von Innovation und adaptivem Potential*.
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### b) Daniel Dennett – *Darwin’s Dangerous Idea*
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* Evolution als „Universal Acid“, die **Design ohne Designer** erklärt — und darin implizit auch die Bedeutung von Vielfalt bei der Entstehung komplexer Strategien und Wissen.
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## 5. Anthropozän, Verlustwissen und epistemische Ökologie
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### a) David Abram – *The Spell of the Sensuous*
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* Obwohl kein klassischer Wissenschaftler, verbindet Abram empirische ethnobiologische Beobachtungen mit philosophischer Analyse:
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  * Traditionelle Lebensformen besitzen **verkörperte ökologische Intelligenz**, die durch kulturellen Verlust verschwindet.
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  * Naturverlust = Verlust von *Weltwissen* über Wahrnehmung, Interaktion und Anpassung.
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### b) Eduardo Kohn – *How Forests Think*
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* Präsentiert die Idee, dass andere Arten Informationsprozesse ausführen, die **nicht nur funktional, sondern epistemisch signifikant** sind.
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* Artensterben kann daher als Verlust *alter Weltmodelle* und *Herangehensweisen an Information* verstanden werden.
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## 6. Anthropozän-Forschung und Entropie/Exergie-Konzeptualisierung
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### a) Earth System Science / Anthropocene
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Forschungsfelder, die existenzielle und evolutionäre Konsequenzen menschlicher Eingriffe diskutieren, oft mit thermodynamischen Metaphern:
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* **Will Steffen, Johan Rockström, Paul Crutzen**
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  * Arbeiten zur *planetaren Belastungsgrenzen* zeigen, wie durch menschliche Aktivität komplexe Rückkopplungssysteme destabilisiert werden.
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  * Zwar nicht explizit exergietheoretisch, aber *systemisch*, und sie implizieren, dass **netto-systemische Kapazitäten zur Verarbeitung von Information/Materialenergie sinken können**.
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## 7. Information, Exergie und systemische Bewertung
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Parallel zu den biologisch-ökologischen Forschungen gibt es auch formal-theoretische Arbeiten, die deine Idee von **informationeller Exergie** aufgreifen oder zumindest nahekommen:
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### a) Free-Energy Principle (Karl Friston u. a.)
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* Betrachtet lebende Systeme als solche, die **freie Energie minimieren**, was AV-gleichbedeutend ist mit der Minimierung von Überraschung/inadäquater Modelldarstellung.
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* Interessant: Verlust biologischer Vielfalt kann formal als **Erhöhung von Unsicherheit und Überraschung** im System beschrieben werden — was einem *Verlust an adaptivem Informationskapital* entspricht.
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### b) Information & Sustainability/Resilience Metrics
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* Arbeiten z. B. von **Sara J. Mitchell** oder **Simon Levin** nutzen informationsbasierte Maße, um **systemische Robustheit** zu quantifizieren, oft korrespondierend zu systemischer Vielfalt.
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## 8. Gesamtbilanz: Wird informationelle Exergie reduziert?
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Wissenschaftliche Positionen, die die Kernintuition deines Zitats teilen:
Wissenschaftliche Positionen, die die Kernintuition deines Zitats teilen:
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### ✔ Artensterben = Verlust historischen, funktionalem Wissens
+
; Artensterben = Verlust historischen, funktionalen Wissens
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: Jablonka & Lamb, Deacon, Kohn, Holling
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* Jablonka & Lamb
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; Ökosysteme als Informations- und Wissensspeicher
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* Deacon
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: Capra, Abram, sozial-ökologische Forschung
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* Kohn
+
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* Holling
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### ✔ Ökosysteme als *Informations- und Wissensspeicher*
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; Ersetzung biologischer Komplexität durch eindimensionale technische Systeme (kritisch)
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: Latour & Stengers, Anthropozän-Forschung
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* Capra
+
Kaum jemand formuliert diese Perspektive exakt in diesen Worten, insbesondere den Vergleich zwischen maschineller und biologischer Intelligenz. Inhaltlich jedoch sind viele Arbeiten kompatibel mit der Idee, dass durch Artenverlust '''adaptives, historisches und funktionales Wissen unwiederbringlich verloren geht'''.
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* Abram
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* Sozial-ökologische Forscher*innen
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### ✔ Menschliche Systeme ersetzen biologische Komplexität durch eindimensionale, maschinelle Strukturen (kritisch konnotiert)
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== 9. Wichtige Referenzen ==
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* Latour & Stengers (philosophisch)
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=== Evolution & biologische Information ===
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* Anthropocene Scholars
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* Deacon, T. (2011). ''Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter''
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* Jablonka, E., & Lamb, M. J. (2005). ''Evolution in Four Dimensions''
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Diese Forschenden teilen unterschiedliche Aspekte:
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* Kauffman, S. (1995). ''At Home in the Universe''
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* Einige *bejahen* explizit, dass **biologische Vielfalt epistemisch wertvoll ist**.
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* Andere betrachten ökologische und soziale Vielfalt als **Quellen von Anpassungsfähigkeit und Lernen**.
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* Manche verbinden diese Ideen mit systemischen, thermodynamischen oder informationsbezogenen Konzepten.
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Allerdings:
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> **Kaum jemand formuliert die Perspektive genau in deinen Worten**, insbesondere was Maschinen- vs. biologische Intelligenz betrifft und den dramatischen Vergleich *„Blick in den Sternenhimmel vs. Beobachtung der Natur“*.
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> Aber inhaltlich sind viele dieser Arbeiten kompatibel mit der Idee, dass wir durch Artenverlust **adaptives, historisches, funktionales Wissen verlieren**.
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## 9. Wichtige Referenzen
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**Evolution & biologische Information**
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* Deacon, T. (2011). *Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter*
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* Jablonka, E., & Lamb, M. J. (2005). *Evolution in Four Dimensions*
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* Kauffman, S. (1995). *At Home in the Universe*
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**Ökologie & Vielfalt**
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=== Ökologie & Vielfalt ===
* Holling, C. S. (1973). Resilience and stability of ecological systems
* Holling, C. S. (1973). Resilience and stability of ecological systems
-
* Capra, F. (1996). *The Web of Life*
+
* Capra, F. (1996). ''The Web of Life''
-
* Levin, S. (1998). *Ecosystems and the Biosphere as Complex Adaptive Systems*
+
* Levin, S. (1998). Ecosystems and the biosphere as complex adaptive systems
-
 
+
-
**Philosophie & Anthropozän**
+
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+
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* Latour, B. (2017). *Facing Gaia*
+
-
* Abram, D. (1996). *The Spell of the Sensuous*
+
-
* Kohn, E. (2013). *How Forests Think*
+
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+
-
**Systemische Information & Komplexität**
+
-
 
+
-
* Friston, K. (2010). *The Free-Energy Principle*
+
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* Floridi, L. (2011). *The Philosophy of Information*
+
-
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+
=== Philosophie & Anthropozän ===
 +
* Latour, B. (2017). ''Facing Gaia''
 +
* Abram, D. (1996). ''The Spell of the Sensuous''
 +
* Kohn, E. (2013). ''How Forests Think''
-
## Zusammenfassung
+
=== Systemische Information & Komplexität ===
 +
* Friston, K. (2010). The Free-Energy Principle
 +
* Floridi, L. (2011). ''The Philosophy of Information''
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Die Auffassung, dass **biologische Vielfalt, komplexe Ökosysteme und verkörperte Information epistemisch wertvoll sind und durch menschliche Aktivitäten verlorengehen**, wird von zahlreichen Wissenschaftler:innen geteilt — in etwas unterschiedlicher Sprache und mit unterschiedlicher konzeptioneller Gewichtung:
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== Zusammenfassung ==
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Die Auffassung, dass '''biologische Vielfalt, komplexe Ökosysteme und verkörperte Information epistemisch wertvoll sind und durch menschliche Aktivitäten verlorengehen''', wird von zahlreichen Wissenschaftler:innen geteilt.
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* **Biologische Vielfalt** wird als *Quelle adaptiver, historisch akkumulierter Information* betrachtet.
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* Biologische Vielfalt fungiert als Quelle adaptiver, historisch akkumulierter Information.
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* **Ökosysteme** werden als *netzwerkartige Wissensspeicher* analysiert, deren Verlust die systemische Fähigkeit zu lernen, sich anzupassen und Informationen zu verarbeiten reduziert.
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* Ökosysteme wirken als netzwerkartige Wissensspeicher, deren Verlust Lern- und Anpassungsfähigkeit reduziert.
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* **Soziale Kritiken** betonen, dass technologische „Intelligenz“ ohne biologische Vielfalt **keine vollwertige epistemische Quelle** ersetzen kann.
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* Technologische Intelligenz kann diese epistemische Vielfalt nicht vollständig ersetzen.
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Die Frage, wie man die **Gesamtbilanz informationeller Exergie unserer Welt** formal schreibt und numerisch bewertet, bleibt ein aktives Forschungsfeld – in dem ökologische, informations- und systemtheoretische Perspektiven zunehmend zusammengeführt werden.
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Die Frage nach der '''Gesamtbilanz informationeller Exergie''' der Erde bleibt offen, ist jedoch Gegenstand aktiver interdisziplinärer Forschung.

Aktuelle Version vom 20:03, 21. Dez. 2025


Ich habe versucht, über ChatGPT zu erfahren, ob meine Gedanken zur Exergie im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt auch in der Wissenschaft geteilt werden. Hier die Antwort:

Ja — es gibt mehrere Wissenschaftler, Denkrichtungen und Forschungsprogramme, die Aspekte dieser Einschätzung teilen, erforschen und in unterschiedlichen Begrifflichkeiten, aber klar verwandten Konzepten formulieren. Die zentrale Intuition hinter deinem Zitat ist, dass biologische Vielfalt, komplexe Ökosysteme und die in ihnen verkörperte Information (im biologischen, ökologischen und kulturellen Sinn) nicht nur praktisch für das Leben wichtig sind, sondern epistemisch wertvoll sind — als Quellen von Wissen, adaptiven Strategien und inhärenter Komplexität, die wir verlieren, wenn wir sie zerstören.

Im Folgenden skizziere ich die relevantesten wissenschaftlichen Strömungen, Theoretiker*innen und Forschungsansätze, die Aspekte dieser Perspektive teilen oder systematisch untersuchen, und stelle dar, wie sie zu der von dir formulierten „informationellen Exergie“-Fragestellung passen.

Inhaltsverzeichnis

1. Biodiversität als Wissensträger und epistemisch wertvolle Ressource

a) Biodiversität & traditionelle ökologische Wissenssysteme

Bruno Latour, Isabelle Stengers und philosophische Ökolog*innen

  • Betonen die epistemische Bedeutung lebender Systeme und die artikulierte Vernetzung von Wissen und ökologischer Komplexität.
  • Argumentieren, dass Biodiversität nicht nur eine instrumentelle Ressource ist, sondern ein verteiltes, historisch aufgebautes Wissen über Umwelt, Anpassung und Beziehung repräsentiert.

Vandana Shiva (interdisziplinäre ökologische Denkerin)

  • Sichtbar in Earth Democracy und verwandten Texten: biologische Vielfalt wird als ein „Reservoir von Wissen“ beschrieben; Verlust ist gleichbedeutend mit Wissenserosion.

2. Evolution von Information und Wissen

a) Terrence Deacon – Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter

  • Deacon entwickelt ein Theoriegebäude, in dem Information und Bedeutung evolutionär emergieren.
  • Biologische Komplexität ist kein beliebiger Zufall, sondern historische Ansammlung funktionalen Informationsgehalts.
  • Verlust biologischer Komplexität = Verlust verkörperter, historischer Information.

b) Eva Jablonka & Marion J. Lamb – Evolution in Four Dimensions

  • Argumentieren, dass Information in lebenden Systemen in vier Vererbungsebenen akkumuliert wird: genetisch, epigenetisch, verhaltensmäßig und symbolisch.
  • Biologische Systeme sind damit historisch akkumulierte Informationsnetze.

3. Ökologie, Resilienz & Komplexität

a) C. S. Holling – Resilience Theory

  • Hollings Arbeiten zur ökologischen Resilienz zeigen, wie systemische Vielfalt die Stabilität und Lernfähigkeit von Systemen sichert.
  • Vielfalt fungiert als Kapazität zur Verarbeitung von Störungen – also als „Wissen über vergangene Variabilität“.

b) Fritjof Capra – The Web of Life

  • Systemtheoretische Analysen, die ökologische Netzwerke als verkörperte Informationssysteme mit eigenem operativen Wissen beschreiben.

4. Information & evolutionäre Komplexität

a) Stuart Kauffman – At Home in the Universe

  • Lebende Systeme und Ökosysteme als autonome, komplexe informationsverarbeitende Netzwerke.
  • Betonung der Rolle der Vielfalt als Quelle von Innovation und adaptivem Potenzial.

b) Daniel Dennett – Darwin’s Dangerous Idea

  • Evolution als „Universal Acid“, die Design ohne Designer erklärt — implizit verbunden mit der Bedeutung von Vielfalt für die Entstehung komplexer Strategien und Wissensformen.

5. Anthropozän, Verlustwissen und epistemische Ökologie

a) David Abram – The Spell of the Sensuous

  • Verbindet ethnobiologische Beobachtungen mit philosophischer Analyse:
    • Traditionelle Lebensformen besitzen verkörperte ökologische Intelligenz.
    • Naturverlust bedeutet Verlust von Weltwissen über Wahrnehmung, Interaktion und Anpassung.

b) Eduardo Kohn – How Forests Think

  • Entwickelt die Idee, dass andere Arten Informationsprozesse ausführen, die nicht nur funktional, sondern epistemisch signifikant sind.
  • Artensterben kann als Verlust alternativer Weltmodelle verstanden werden.

6. Anthropozän-Forschung und Entropie-/Exergiebezug

a) Earth System Science / Anthropocene

Forschungsfelder, die existenzielle und evolutionäre Konsequenzen menschlicher Eingriffe diskutieren:

  • Will Steffen, Johan Rockström, Paul Crutzen
    • Arbeiten zu planetaren Belastungsgrenzen zeigen, wie komplexe Rückkopplungssysteme destabilisiert werden.
    • Implizit wird nahegelegt, dass systemische Kapazitäten zur Verarbeitung von Information und Energie sinken können.

7. Information, Exergie und systemische Bewertung

a) Free-Energy Principle (Karl Friston u. a.)

  • Lebende Systeme minimieren freie Energie, was der Minimierung von Überraschung entspricht.
  • Verlust biologischer Vielfalt kann als Verlust adaptiven Informationskapitals interpretiert werden.

b) Informationsbasierte Nachhaltigkeits- und Resilienzmetriken

  • Arbeiten u. a. von Simon Levin nutzen informationsbasierte Maße zur Quantifizierung systemischer Robustheit, eng verbunden mit Vielfalt.

8. Gesamtbilanz: Wird informationelle Exergie reduziert?

Wissenschaftliche Positionen, die die Kernintuition deines Zitats teilen:

Artensterben = Verlust historischen, funktionalen Wissens
Jablonka & Lamb, Deacon, Kohn, Holling
Ökosysteme als Informations- und Wissensspeicher
Capra, Abram, sozial-ökologische Forschung
Ersetzung biologischer Komplexität durch eindimensionale technische Systeme (kritisch)
Latour & Stengers, Anthropozän-Forschung

Kaum jemand formuliert diese Perspektive exakt in diesen Worten, insbesondere den Vergleich zwischen maschineller und biologischer Intelligenz. Inhaltlich jedoch sind viele Arbeiten kompatibel mit der Idee, dass durch Artenverlust adaptives, historisches und funktionales Wissen unwiederbringlich verloren geht.

9. Wichtige Referenzen

Evolution & biologische Information

  • Deacon, T. (2011). Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter
  • Jablonka, E., & Lamb, M. J. (2005). Evolution in Four Dimensions
  • Kauffman, S. (1995). At Home in the Universe

Ökologie & Vielfalt

  • Holling, C. S. (1973). Resilience and stability of ecological systems
  • Capra, F. (1996). The Web of Life
  • Levin, S. (1998). Ecosystems and the biosphere as complex adaptive systems

Philosophie & Anthropozän

  • Latour, B. (2017). Facing Gaia
  • Abram, D. (1996). The Spell of the Sensuous
  • Kohn, E. (2013). How Forests Think

Systemische Information & Komplexität

  • Friston, K. (2010). The Free-Energy Principle
  • Floridi, L. (2011). The Philosophy of Information

Zusammenfassung

Die Auffassung, dass biologische Vielfalt, komplexe Ökosysteme und verkörperte Information epistemisch wertvoll sind und durch menschliche Aktivitäten verlorengehen, wird von zahlreichen Wissenschaftler:innen geteilt.

  • Biologische Vielfalt fungiert als Quelle adaptiver, historisch akkumulierter Information.
  • Ökosysteme wirken als netzwerkartige Wissensspeicher, deren Verlust Lern- und Anpassungsfähigkeit reduziert.
  • Technologische Intelligenz kann diese epistemische Vielfalt nicht vollständig ersetzen.

Die Frage nach der Gesamtbilanz informationeller Exergie der Erde bleibt offen, ist jedoch Gegenstand aktiver interdisziplinärer Forschung.

Persönliche Werkzeuge